Die "Wurzelbehandlung"...

Mitte 2018 meldete sich Herr B. ein älterer Herr aus W. bei den Auftragssuchern. Er erzählte eine wirklich sehr spannende Geschichte:

Knapp 300 "Vrenelis" seien auf seinem Wochenendgrundstück versteckt.

Ups!!! Dazu muß man wissen: Das "Vreneli" ist die bekannteste Goldmünze der Schweiz. Die 20-Franken-Münze wurde von 1897 bis 1949 geprägt. Den Namen Vreneli (Verkleinerungsform von Verena) erhielt die Münze durch das von abgebildete Frauenbild.
Wir hatten es also durchaus mit einem größeren Familienschatz zu tun!

Die Münzen lägen in einer Tasse, erklärte uns Herr B. Diese sei mit einer Keramikfließe abgedeckt worden und in ca. 60-70cm Tiefe vor einer alten Eiche im Boden vergraben worden. Das klang erst einmal sehr fundiert war aber auch hinsichtlich der Ortung keine ganz leichte Aufgabenstellung. Wir wollten daher ersteinmal wissen, woher Herr B. die Verbergungsumstände so detailiert kannte.

"Na, ich selbst habe sie doch vor knapp 60 Jahren dort eingegraben!", sagte Herr B.

Das wiederum ließ uns jetzt erst einmal stutzen! Aber Herr B. ließ uns wissen, dass seine eigene Suche -obwohl er sich den Platz damals relativ gut gemerkt hatte-  bis jetzt leider absolut erfolglos geblieben war. Selbst der eigens für diese Suche angeschaffte Metalldetektor hatte nicht das erhoffte Signal gebracht.

"Das Ganze ist nicht so einfach! Machen Sie sich bitte selbst vor Ort ein Bild davon!"

Wir vereinbarten also einen Termin für eine Ortung auf Herrn Bs. Grundstück, aber lassen wir für den Bericht unseren Auftragssucher vor Ort J. am besten selbst zu Wort kommen:

Das Wochenendgrundstück war ein absoluter Traum! Ein riesiges, wunderschönes, ja schon fast parkähnliches Gelände mit altem Baumbestand. Mitten in der gepflegten Rasenfläche stand in ihrer ganzen Pracht eine mächtige, uralte Eiche und davor klaffte bereits ein Loch!
Aber dann wurde mir schlagartig klar, warum der Familienschatz sich nicht einfach so auffinden ließ: In bereits 15cm Tiefe zeigten sich in dem Loch eng miteinander verschlunge Wurzeln, teilweise so dick wie ganze Oberschenkel, das Erdreich dazwischen war mit Steinen knochenhart verbacken wie Beton.

Peng! Das sah tatsächlich grabungstechnisch ziemlich aufwändig aus!

"Als ich jung war, ließ sich hier noch gut graben, aber 60 Jahre sind eine lange Zeit. Wir wollen den Baum auch nicht gefährden, indem wir alle Wurzeln entfernen. Und außerdem habe ich bei meiner Suche schon zwei Ketten meiner Säge zerstört!"
Herr B. unser durchaus älterer, aber absolut fitter und vor allem super-sympathischer Auftraggeber war inzwischen einigermaßen verzweifelt. Im Schuppen stand ein Metalldetektor, der zwar aus den Weg aus EBAY zu ihm gefunden hatte, aber ihm bis jetzt partout keine Münzen bescheren wollte.

Nach einem starken Kaffee bei einer informativen und sehr unterhaltsamen Lage-Besprechung im Wochenendhäuschen mit Herrn und Frau B. machte ich mich frisch ans Werk:

Ich hatte extra ein ganzes Arsenal an Detektoren mitgebracht, um den Vrenelis an den Kragen zu gehen. Aber alle Geräte -selbst die TM808- wollten an der Eiche kein wirklich überzeugendes und absolut eindeutiges Signal zeigen. "Vielleicht hat auch mein Bruder die Münzen bereits vor 40 Jahren ausgegraben. Wir können ihn leider nicht mehr fragen!", sagte Herr B. traurig. Aber bei der Stelle, der Himmelsrichtung, der Tiefe und dem Abstand vom Baum war er sich zumindest sehr, sehr sicher. Ich fing also mit diversen Einstellungen von vorne an. Das Ergebnis blieb allerdings das Gleiche: Kein wirklich reproduzierbares Signal! 

Ich hatte jetzt die Faxen dicke! Ich ging zum Kofferraum, in dem ganz hinten mein Whites SilverEagle II von 1994 mit seiner Standard-Spule lag. Eigentlich erstaunlich, dass das Gerät noch immer läuft! Der ALLMETALL-Modus der alten Whites-Geräte war tatsächlich unschlagbar. Und erstaunlicherweise erhielten wir mit genau diesem Oldtimer-Detektor ein schwaches aber doch reproduzierbares Signal im von Herrn B. bezeichneten Areal. Wir waren nun überzeugt! Das konnte nur die Tasse mit den Goldmünzen sein!

Da wir nur den Auftrag für die Ortung, nicht aber für die Bergung hatten, übernahm nun wieder Herr B. die Situation. Er wollte das Ausgraben mit seinem Sohn an einem der nächsten Wochenenden vornehmen und erinnerte mich mehrfach an den ausgehandelten Finderlohn für den Erfolgsfall der Suche! Ich fuhr also erst einmal nach Hause..."

Klar wird jetzt jeder sagen: "Von dem habt Ihr doch sicher nie wieder etwas gehört!?" aber durch den telefonischen und persönlichen Kontakt mit Herrn B. - ein absolut vertrauenswürdiger Mensch, aufrecht, ehrlich und grundanständig-  war uns vollkommen klar, dass diese Geschichte hier noch nicht zu Ende war.

Es ging nun allerdings etwas Zeit ins Land! Die Familie war immer nur am Wochenende auf dem Grundstück und nur dann hatte Herr B. deshalb Zeit, sich seiner Schatzsuche zu widmen.
Woche für Woche kam deshalb Sonntag Abends ein Bericht von Herrn B. per Email. Aber ebenfalls Woche für Woche kamen Berichte von Mißerfolgen: Keine Tasse, keine Münze, kein Schatzfund wollte sich an dem von uns bezeichneten Platz einstellen, obwohl Herr B. viele Wurzeln im Loch inzwischen mit einem Stechmeißel einer speziellen "Wurzelbehandlung" unterzogen hatte. Langsam nährte sich nun doch der Gedanke, der Bruder von Herrn B. hätte vor Jahren doch die Münzen ausgegraben. Die Stimmung sank...

Dann - eines Sonntag Abends, viele Wochen nach der Ortung (Wir hatten den Auftrag schon fast ad acta gelegt!) kam eine Email mit Fotos, die wir unseren Leseren hier nicht vorenthalten wollen. (s.u.)

Den versprochenen Finderlohn für den erfolgreichen Auftragssucher vor Ort gabs natürlich auch noch nachträglich wie vereinbart So haben sich "Alte Ortungstechnik" und "Alte Schule" in diesem rundum gelungenen Auftrag perfekt ergänzt.

(c) 2018

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